Winter-Spendenaktion 2014: Die Spendenübergabe in Berlin

Mario, Jenny, Claudia Thomas und Christian bei der Übergabe der Spendensumme

Mario, Jenny, Claudia Thomas und Christian bei der Übergabe der Spendensumme

Bei schönstem Frühlingswetter begaben wir uns heute auf eine besondere Mission: Die Spendenübergabe der Winter-Spendenaktion 2014 stand auf dem Plan, zu welcher Mario aus Geesthacht angereist war. Nachdem ich mit einem charmanten „Mensch, du hast aber zugenommen“ begrüßt wurde, war die Stimmung – anders, als man es wohl sonst erwarten würde – grandios. ;-)

Es versteht sich von selbst, dass Claudia Thomas, mit der wir auch schon für das 1. Berliner Geocoinevent zusammenarbeiteten, zunächst Alles über die Geschichte der Winter-Spendenaktion wissen wollte. Schon bei unserem ersten und zweiten Zusammentreffen war sie von dem Engagement „dieser Geocacher“, die sie vorher nicht gekannt hatte, begeistert gewesen. Sie war von uns im Sommer letzten Jahres zwar über das Vorhaben informiert worden und zeigte sich schon zu diesem Zeitpunkt hellauf begeistert, aber da das Projekt seitdem mehr an Größe und Zuspruch gewonnen hatte als man es vorher erwartet hätte, gab es einiges zu erzählen. Diese Ehre wurde selbstverständlich Mario persönlich zuteil.

Daraufhin erzählte sie uns von der Arbeit und dem Wirken des Sonnenhofs. Der Sonnenhof ist das einzige stationäre Kinderhospiz in Berlin. Die Arbeit, die hier geleistet wird, geht über das eines stationären Kinderhospizes aber weit hinaus. Auch ein ambulanter Dienst ist angeschlossen und ebenso bei dem ganzen Drumherum bis hin zur Bürokratie, Zusammenführung mit Ärzten und Institutionen wird umfangreiche Hilfe für Betroffene und ihre Familien angeboten.

Der Sonnenhof ist so multikulturell wie Berlin selbst. Jegliche Hautfarben, Kulturen, Sprachen und sozialen Hintergründe treffen hier aufeinander und finden in ihrem Leiden zusammen. Durch regelmäßig stattfindende Feste werden dabei auch die Unterstützer und Betroffenen zusammengeführt.

Im Sonnenhof ist aktuell Platz für 16 kleine Patienten, die in den meisten Fällen jahrelang betreut werden. Zusätzlich gibt es Elternzimmer, so dass auch die Familie aufgenommen werden kann. Gestern waren von diesen 16 Zimmern 12 belegt. Der Sonnenhof zeichnet sich dadurch aus, dass er auch Nischen abdeckt, die sonst unbeachtet bleiben. So werden Kinder und junge Erwachsene von 0 bis zu 35 Jahren aufgenommen. Auch junge Erwachsene, die oftmals alterstechnisch im Kinderhospiz ausgeschlossen sind, sich aber mit einem Hospiz für ältere Erwachsene oft nicht anfreunden können, finden im Sonnenhof eine Anlaufstelle.

Dabei finden sich nicht nur die typischen Erkrankungen wieder: Vielfach werden Kinder und junge Erwachsene mit seltenen Erkrankungen unterstützt. Oft auch Patienten, die sich in einer rechtlich unbeachteten Situation widerfinden, aber keine typische Erkrankung aufweisen und finanziell deshalb nicht abgesichert sind. So ist es generell ohnehin der Fall, dass die Krankenkasse nur etwas mehr als für die Hälfte der Kosten aufkommt, in manchen Situationen überhaupt nicht, so dass eine Spendenfinanzierung stattfinden muss.

Besonders betroffen haben uns die Geschichten des kleinen Mädchens gemacht, das aktuell nach Pflegeeltern sucht, sowie die der syrischen Flüchtlingsfamilie, die auf der Suche nach Heilung für ihren Sohn nach Deutschland gekommen war. Wir können nur immer wieder den Hut ziehen vor solch einem Engagement, mit dem versucht wird, jedem Bedürftigen zu helfen.

Danach wurden wir im Sonnenhof herumgeführt und konnten hautnah miterleben, wie das Leben im Sonnenhof aussieht. Während uns der Duft von Chili con Carne begleitete, der sich im Haus zur Vorbereitung auf das gemeinsam genommene Mittagessen verbreitete, schauten wir uns die Patientenzimmer und Behandlungsräume an. Das ganze Haus ist liebevoll mit Basteleien und Erinnerungsfotos geschmückt, die davon zeugen, was für die Kinder alles getan wird. Bilder vom diesjährigen Faschingsfest oder vom Laternenumzug im letzten Jahr sind ebenso wiederzufinden wie Fotos von den sogenannten letzten Wünschen, die man den Kindern versucht, zu erfüllen. Aktuell versucht man, ein Treffen mit Otto Waalkes zu organisieren, da ein kleiner Junge so ein Fan des Ottifanten ist.

Das Personal, das wir bei der Arbeit trafen, ging unheimlich liebevoll mit seinen kleinen Patienten um, was uns in unserer Entscheidung, den Sonnenhof als Empfänger der Spendensumme zu wählen, nochmals mehr bestätigte als es das bisherige Treffen ohnehin schon getan hatte.

Zum Schluss wurden wir zum Abschiedsraum geführt, in welchem sich Familien, Angehörige und Freunde 72 Stunden lang in Ruhe verabschieden können. Der Raum wird dabei ganz nach den Vorstellungen der Familie geschmückt und gestaltet und die Betroffenen haben 72 Stunden Zeit, immer wieder in diesen Raum zurückzukehren, was ein wichtiger Schritt für die Trauerarbeit ist, die daraufhin einsetzt.

Es besteht weiterhin die Möglichkeit, zusammen mit einer Kunsttherapeutin einen Stein zu bemalen, der als Erinnerung an den Erinnerungsteich gelegt wird und oft noch jahrelang als Anlaufstelle für die Familie dient. Wenn die Farbe anfängt zu verblassen, wird diese eingeladen, den Stein neu zu bemalen.

Damit die Spendensumme von 2550€ in eine Angelegenheit investiert wird, die noch viele Jahre nach der Spende greifbar ist, hat sich Claudia Thomas über eine sinnvolle Investition für die Zukunft Gedanken gemacht.

Der Umgang mit Trauer nimmt im Sonnenhof einen großen Stellenwert ein, so dass an diesem Aspekt kontinuierlich gearbeitet wird. In Planung ist aktuell eine Gestaltung des Vorraums zum Abschiedsraum, der gerade noch sehr karg und leer aussieht und wenig für die Trauerarbeit leistet.

Ein Raumgestalter soll in diesem Bereich einen Laternenwald gestalten, der nicht nur mit Farbe, sondern auch mit Requisiten und Sinneseindrücken wirkt. Jedes Kind, das im Sonnenhof aufgenommen wird, gestaltet zusammen mit den Eltern und Geschwistern bei Aufnahme eine kleine Laterne, die nach seinem Tod im Laternenwald aufgehängt wird. In dieser ist Platz für eine Kerze, die angezündet werden kann.

Dieses Projekt ist noch nicht durch Spendengelder abgedeckt, so dass Claudia Thomas vorschlug, von der Spendensumme der Winterspenden-Aktion 2014 die Vorraumgestaltung zu finanzieren. Diese Idee fand bei Mario und uns sofort Anklang.

Zum Abschluss spazierten wir bei traumhaftem Sonnenschein (die Sonnenfinsternis war ja nun schon vorbei) durch den Garten zum Erinnerungsteich und posierten für das obligatorische Foto zur Spendenübergabe im Foyer des Hauses. Für die Spende des 1. Berliner Geocoinevents ist dort bereits eine Keramikplatte mit der Aufschrift „Berliner Geocacher“ zu finden. Bald wird eine weitere die Wand schmücken, dieses Mal mit der Aufschrift „Geocacher helfen“.

Es ist Ehrensache, dass wir euch beizeiten über die Fertigstellung des Laternenwaldes und Platzierung der neuen Keramiktafel informieren und euch mit Bildern versorgen :-)

Wir danken an dieser Stelle nochmals Mario und André für ihren unermüdlichen Einsatz für die Winterspendenaktion 2014 und freuen uns, dass wir Teil des Botschafter-Teams sein durften. Vielen Dank an alle Spender, Unterstützer und Käufer der Winterspendenpakete, die dieses großartige Projekt erst zu solch einem Erfolg gemacht haben. Danke an alle anderen Botschafter, die großartige Institutionen ausgesucht haben, um die Spendensumme dahin zu verteilen, wo sie gebraucht wird und sinnvoll eingesetzt ist.

Und last but not least: Danke an den Sonnenhof für die bewundernswerte Arbeit, die bei euch geleistet wird und wir immer wieder unterstützen würden.

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2 Antworten auf Winter-Spendenaktion 2014: Die Spendenübergabe in Berlin

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