Den Anfang machen Sandra und Benny vom Team MudMen-Ger aus Lünen.
Über uns:
Wie lange seid ihr schon Geocacher?
Seit dem fantastisch heißen Sommer 2012. Okay, es könnte auch ein bescheidener Sommer gewesen sein, aber wir erinnern uns zumindest an drei heiße Tage zu Beginn unserer Geocaching-Karriere.
Wie seid ihr zum Geocaching gekommen?
Aus purer Langeweile heraus. In unserem Sommerurlaub wussten wir nicht so recht, was wir anstellen sollten. Benny meinte dann „Du, ich habe da seit Wochen so ein App auf dem Smartphone. Irgendwas mit Schatzsuche“. Sandra war wenig davon begeistert, aber wir machten uns trotzdem auf den Weg unseren ersten Cache zu finden. Heureka! Wie geil war das denn, bitte? Hier liegt ja echt eine Plastikdose rum. Schnell wurde die nächste Dose gesucht und so ging es den ganzen Sommerurlaub über weiter. Schnell merkten wir, dass ein Smartphone zum Cachen ganz nett ist, aber ein richtiges GPS-Geräte doch mehr Vorteile bot. Also investierten wir in zwei GPS-Geräte und ab da ging die Sucht nach Plastikdosen erst so richtig los.
Wir müssen hier mal unseren hochgeschätzen Kollegen Hövel erwähnen. Schon Monate vor unserem Urlaub erzählte er uns immer wieder mal vom Geocaching. Aber wir bissen damals noch nicht so richtig an: Ja, lass den netten, grauhaarigen, älteren Herrn ruhig mal erzählen. Hätten wir gewusst, wie (sorry!) geil dieses Hobby ist, hätten wir schon deutlich eher damit angefangen.
Wie viele Caches habt ihr bisher gefunden?
12.938 Founds.
Okay, okay! Das war gelogen. Wir wollten jetzt nur ein wenig die Statistikcacher aus der Reserve locken. Hoffentlich hat jetzt keiner von denen einen Schlaganfall bekommen. Wir sind Genusscacher und haben aktuell 564 Founds auf dem Konto.
Hier leben wir:
In welcher Stadt lebt ihr und wie lange schon?
Mitten im guten, alten Ruhrpott: Lünen.
Wobei Benny ein waschechter Dortmunder ist und 7 Jahren aufs „Dorf“ gezogen ist.
Wie hoch ist die Cachedichte bei euch und lohnt sich, deshalb vorbeizuschauen?
In NRW ist die Cachedichte verdammt hoch. Man kann fast sagen, dass man aus der Haustür fällt und sofort über eine Dose stolpert. Sicherlich gibt es in NRW auch ein paar Fleckchen, die noch jungfräulich sind. Die Community arbeitet aber hart daran, auch diese Ort zu erobern.
Was müssen Geocacher, die in eurer Gegend sind, auf jeden Fall gesehen haben?
Uns! Nee, Quatsch! Was kaum einer glaubt ist, dass wir gerade hier im Ruhrgebiet verdammt grüne Ecken haben. In den Großstädten fährst du 10 Minuten mit dem Auto und schon bist du in der freien, wilden Natur. Wer ganz krass unterwegs ist, fährt einfach ins Münsterland
Gerade im Ruhrgebiet gibt es viel zu entdecken: Sei es in Oberhausen das Gasometer mit angeschlossenen Konsumtempel, die Seenlandschaft von Haltern am See, die Industriekultur in Duisburg oder das Erasco-Weltkulturerbe….Moment…..Unesco-Weltkulturerbe Zeche Zollverein.
Welches ist euer aktueller Lieblingscache in eurer Umgebung? Warum ist er es?
Puh! Schwer! Ganz schwer! Aber wenn wir mal ganz NRW betrachten, einen ganz besonderen Multi werden wir nie vergessen: „Dämonen @night“ von Omega1974 (GC2Q8C2). Meine Fresse, war das eine Nummer. Wie der Name richtig vermuten lässt, handelt es sich um einen Nachtcache. Was Omega1974 sich hier hat einfallen lassen, verdient den höchsten Respekt. Viel können wir nicht schreiben ohne gleich zu spoilern, aber dieser Multi war schon hart. 6 1/2 Stunden, mit Wathose ….. Während wir die Runde meisterten, hätte ich Omega1974 am liebsten den Hals umgedreht :-) Eins dürfen wir sicherlich veraten: Was der Owner hier mit Reflektoren zaubert, ist einfach nur WAHNSINN!
Welche weiteren Geocaches würdet ihr Besuchern empfehlen?
Als erstes würden wir die „Apollo XIII NC“ – Serie (GC3V2CQ) empfehlen. 3 Caches bestehend aus 2 Mysterys und einem Wherigo-Part. Beim Epilog denkt man sich so „Wie? So viele blaue Schleifchen? Für was denn bitte?“. Aber wenn man diesen Teil absolviert, weis man warum man hier ein Schleifchen abgeben muss. Besonders der letzte Teil, Prolog, ist einfach nur krass.
Das nächste Highlight was inmitten des Ruhrgebiets auf einen wartet ist „Töff Töff für das Kind im Manne (und Frau)“ (GC31EQD). Hier kann man nicht viel zu schreiben, sondern das muss man erlebt haben. Wir zittieren hier mal Kollegen Hövel: „Bei diesem Cache schubst man das eigene Kind beiseite, damit der Vatti in Ruhe spielen kann“.
„Der Pinomat“ (GC4E6QD) – Ein verzwickter Automat. Einfach nur schön!
Welche sind Caches, die es zu besuchen nicht lohnt und warum?
Naja, wie in anderen Bundesländern auch, liegen in NRW genug Tradis rum, die man eher als „Beifang“ betrachten sollte. Filmdosen die irgendwo in die Pampa geworfen wurden. Wir ignorieren diese Dosen zwar nicht völlig, würden jetzt aber keine gezielt davon ansteuern. Wenn sie unseren Weg kreuzen, dann signieren wir das Logbuch und gut ist. Genau wie Trails, haben alle Dosen irgendwo eine Daseinsberechtigung. Ob man sie nun mag oder nicht. Man muss halt für sich selbst entscheiden, ob einem das stupide Tradiaufpicken liegt oder nicht.
Wie präsent ist die Geocacher-Gemeinde bei euch? Gibt es regelmäßige Treffen oder Events, die auch für Besucher interessant sein könnten?
Du hast hier in NRW natürlich regelmässige Stammtische und manche Owner sind auch was das Ausrichten von Events angeht stark unterwegs. In unserer Region kennt man sich, aber von einer richtigen Community im eigentlichen Sinne würde ich nicht sprechen. Man grüßt sich, man quatsch miteinander, aber das man sich regelmässig trifft ist eher die Ausnahme.
Welches war euer verrücktestes Erlebnis auf einem Event?
Mega Berlin 2013. Als Kollege Hövel und Benny versuchten, Sandra und Petra (Ehefrau von Hövel) davon zu überzeugen, dass sie an einem Stand jetzt Geld für eine stichsichere Weste ausgeben würden. Argumentationen wie „Wir sind mit dem Ding sicherer unterwegs“ oder „Ihr wollt doch nicht etwa, dass eure Männer nicht mehr von einer Tour lebend zurückkommen“ zogen bei den Mädels nicht. Sie durchschauten sofort, dass Hövel und Benny die Weste nur haben wollten, um den eigenen Coolness-Faktor hochzuschrauben. Diese Investition wurden den Männern verboten.
Anmerkung von Benny: Der Falls ist noch nicht abgeschlossen und liegt immer noch bei Amnesty International und dem UN-Sicherheitsrat.
Und jetzt sagt uns doch bitte zum Schluss, wo ihr in Deutschland schon wart, wo euch die Geocaches besonders gut gefallen haben :-)
Besonders gut haben uns die Leute in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg gefallen. Jetzt nicht nur Geocacher, sondern generell die Leute die wir auf der Tour dort getroffen haben. Owner, Grundstückspächter, Campingplatzbesitzer, usw. – Alle waren super, super nett. Natürlich haben wir auch viele tolle Leute in anderen Bundesländern getroffen, aber die genannten Bundesländer sind uns irgendwie im Kopf hängen geblieben.
Danke, dass ihr euch die Zeit für die Fragen genommen habt :-)